Ophelia und Desdemona – eine Begegnung zwischen Tod und Wiederauferstehung:
Zwei scheinbar zu Ende gedachte Geschichten werden weitergesponnen und verschmelzen schliesslich zu einer gemeinsamen. Dabei werden die beiden Shakespeare-Frauen nicht aus ihrem literarischen Kontext herausgezerrt. Der Verlust ihrer Beziehung, der Verrat an ihnen, ihr plötzlicher Tod sind Schockmomente in ihrer jeweiligen Biographie, die im Stück als Grundgerüst dafür dienen, das Publikum immer wieder auf Fährten zu führen, die im Nichts verlaufen. Erinnerungsfetzen tauchen auf und verschwimmen wieder, was zuerst als Wahrheit angenommen wird, entpuppt sich später als verzerrtes Realitätsbild eines suchenden Menschen. Die Wahrheit wird als Konstrukt entlarvt.
Es geht darum, bestehende Geschichten aus einer heutigen, weiblichen Perspektive weiter zu denken. Im Unterschied zu einer herkömmlichen Fortsetzungsgeschichte ist das Besondere, dass erstens zwei Geschichten aufeinander prallen, und zweitens keine verlässliche Referenz zum erzählen einer Fortsetzungsgeschichte vorhanden ist. Alles was die Protagonistinnen haben, ist ihre verzerrte, trügerische Erinnerung - und das Gegenüber. Die Zukunft muss aus der puren, gegenwärtigen Situation heraus geboren werden.
Mitwirkende: Jeanne Devos, Nina Mariel Kohler, Dennis Schwabenland (Produktion), Christoph Frick (Mentoring & Betreuung)
"they manage to stay very close to Shakespeare in a very wonderful and clever way." KulturStatt Bern 12.06.2009
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